Zum Abschluss des Wanderjahres besuchten die Teilnehmenden auf den Spuren der Kelten den Zwiefalter Teilort Mörsingen, mit gerade einmal knapp 100 Einwohnern. Dass der kleine Ort viel Interessantes und Wissenswertes zu bieten hat, erfuhren die Wanderer bei einem Rundgang um den Ort von Wanderführer Siegfried Waidmann. Das Dorf liegt reizvoll in einer quellenreichen Talmulde der Schwäbischen Alb. Unweit des Orts, beim „sechseckigen Stein“, treffen 6 Gemarkungsgrenzen der umliegenden Dörfer zusammen. Urkundlich erwähnt wurde Mörsingen erstmals im Jahr 904. Es zeichnet sich durch eine besondere Dreigliederung in Ober-, Mittel- und Unterdorf aus – im Volksmund in Himmel, Hölle und Fegefeuer. Geologische Funde beweisen, dass bereits die Kelten hier siedelten, wie auch im benachbarten Upflamör und bei Langenenslingen. Die kleine, sehenswerte St. Gallus-Kirche wurde erstmals zu Beginn des 13. Jahrhundert erwähnt. Im weiteren Verlauf erfolgten viele Neu- und Umbauten. Zuletzt wurde die Kirche 2014 renoviert. Im Atelier der Keramikmeisterin Susanne Lucás-Ringel erfuhren die Besucher, wie mit unterschiedlichen Techniken und Brennverfahren verschiedene, schöne und ansprechende Arbeiten aus Keramik- und Porzellan entstehen. Kaffee und Kuchen im Dorfgemeinschaftshaus, erbaut auf Initiative der „Dorfgemeinschaft Mörsingen“ und vielen Eigenleistungen, rundeten den Nachmittag ab.
Archiv für das Jahr: 2023
Zollhausumbau mit Leader
Zollhausrenovierung 2022/2023
Mit einem kleinen Fest und „Tag der offenen Tür“ am 23. und 24. September konnte der Abschluss der Um- und Anbaumaßnahmen am Vereinsheim der Ortgruppe Gundelfingen, dem „Zollhaus“, gefeiert werden. Aus der ursprünglichen Überlegung, die in die Jahre gekommenen Toiletten zu renovieren, wurde letztlich eine umfangreiche und grundlegende Renovierung, samt einem neuen Toilettenanbau. Im neuen Anbau befindet sich neben den Damen- und Herren-Toiletten auch ein behindertengerechtes WC, das von allen Personen, die im Besitz eines „Euroschlüssels“ sind, rund um die Uhr benutzt werden kann – Dank eines Zugangs über eine Rampe von außen. Für die funktionale Umsetzung hat sich die Ortsgruppe bei der Geschäftsstelle der Inklusionskonferenz Reutlingen beraten lassen. Auch der renovierte Gastraum wirkt jetzt wieder einladend und gemütlich. Er kann sowohl für die verschiedenen Treffen und Veranstaltungen der Ortsgruppe, als auch für öffentliche Veranstaltungen genutzt werden. Dank einer kleinen, modernen Küche, können aber auch private Feste gefeiert werden. Möglich wurden diese Baumaßnahmen nur durch eine Unterstützung aus dem Regionalförderprogramm von „LEADER Mittlere Alb“, sowie einer finanziellen Unterstützung durch die Stadt Münsingen und privater Spenden. Außerdem haben viele Stunden ehrenamtlicher Arbeiten engagierter Helfer und Helferinnen zum erfolgreichen Gelingen beigetragen. „Insgesamt ist das Zollhaus viel moderner geworden und nun auch inklusiv“ freute sich die Regionalmanagerin von LEADER, Elisabeth Markwardt schon bei der Überreichung der Plakette im Sommer. Sie lobte das bürgerschaftliche Engagement der Ortsgruppe, die mit ihren Angeboten in verschiedenen Bereichen und für unterschiedliche Altersgruppen Heimatbewusstsein und Identität fördert und stärkt.
Mitgliederversammlung
Zur kürzlich stattgefundenen Mitgliederversammlung konnte der der 1. Vorsitzende der Ortsgruppe Gundelfingen 30 Gäste begrüßen. Er blickte in seinem ausführlichen Bericht auf einige umfangreiche Maßnahmen und vielfältige Aktionen und Veranstaltungen im vergangenen Jahr zurück. Wichtigstes Vorhaben war der Umbau des Zollhauses, sowie der Anbau eines öffentlichen WCs mit barrierefreiem Zugang und behindertengerechter Ausstattung. Die Arbeiten sind nahezu abgeschlossen, die Räume können wieder genutzt werden. Maßgeblich mitgewirkt haben an diesem Bauprojekt auch zahlreiche freiwillige Helfer, das so ohne umfangreiche Eigenleistung nicht möglich gewesen wäre. Kassiererin Verena König erläuterte in ihrem Bericht detailliert die Kassenführung und konnte trotz der umfangreichen Baumaßnahme von einer stabilen Finanzsituation berichten. Die Kassenprüfung bescheinigte eine korrekte Kassenführung. Einen hohen Stellenwert nehmen auch die zahlreichen Arbeitseinsätze im Bereich der Landschaftspflege und im Naturschutz ein. Zur Pflege der Wacholderheiden rund um Bichishausen und Gundelfingen wurden ergänzend zu den ca. 540 geleisteten Arbeitsstunden auch ca. 30 Ziegen zur Beweidung eingesetzt. Die weiteren Berichte der Fachwarte ermöglichten gute Einblicke in die verschiedensten Angebote der Ortsgruppe. Der Wegewart Helmut Tress hob in seinem Bericht die umfangreichen und zeitaufwendigen Pflegemaßnahmen und Kontrollen an zahlreichen Wanderwegen hervor. Die Wege werden von ihm vorbildlich gepflegt. Die Leiter der Walkinggruppe, bzw. der Sportgruppe im Winterhalbjahr, konnten von konstanten Teilnehmerzahlen berichten. Erfolgreich gestartet ist auch die neu gegründete Familiengruppe. So wurde im Herbst der Familiencup des Albvereins mit organisiert und durchgeführt. Trotz widrigen Wetterbedingungen haben ca. 60 Erwachsene und Kinder teilgenommen. Weitere Angebote für Familien wie beispielsweise der Laternenumzug, aber auch der Besuch beim „Advent im Stall“ bei Familie Ott in Dürrenstetten, haben großen Anklang gefunden. Auch die monatlich stattfindenden „Treffen für Ältere“ mit vielfältigem und unterhaltsamem Programm und die monatlichen Wanderungen „Ü60“ finden großen Zuspruch. Über weitere vielfältige Unternehmungen und Veranstaltungen konnte die Schriftführerin berichten. Schon fast Tradition ist die jährliche Mostprobe, bei der von den zahlreichen jungen und älteren Gästen gerne vom „Semsakrebsler“ bis zum „edlen Tröpfle“ alles probiert und bewertet werden kann. Eine Besonderheit im Veranstaltungskalender war auch der Vortrag von Till Credner vom „Projekt Sternenpark Schwäbische Alb“ mit faszinierenden Fotos über eine spannende „Reise in der Nacht“ zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten der Schwäbischen Alb. Neben der Landschafts- und Astrofotografie ging Credner auf Messergebnisse der Himmelhelligkeit und Auswirkungen von Kunstlicht auf die Umwelt ein. So konnte auch die Beleuchtungssituation vor Ort beurteilt werden. Einen spannenden Einblick in die Vielfalt an Pflanzen und Insekten in einer Wiese bekamen die kleinen und großen Besucher mit Hilfe von Biologen und Umweltpädagogen beim Blumenwiesenfest des Albvereins. Großer Beliebtheit erfreute sich auch wieder das „Geocaching“, das im Rahmen des Kinderferienprogramms der Stadt Münsingen angeboten wurde. Neben insgesamt 30 Wanderungen, an denen 454 Erwachsene und Jugendliche teilgenommen haben, wurde auch eine Radwanderung organisiert. Einstimmig entlastet wurde die gesamte Vorstandschaft von Franz Müller, Gundelfingen. Für insgesamt 290 Jahre Mitgliedschaft in der Ortsgruppe Gundelfingen konnte Gauobmann Helmut Geiselhart 8 Mitglieder ehren. Verbunden mit seinem Dank für ihre langjährige Treue hob er auch die besondere Bedeutung der Albvereinsortsgruppen in den verschiedensten Bereichen hervor, dabei besonders auch die vielen Angebote für alle Altersgruppen. Geehrt wurden: für 50 Jahre Winfried Kurz, Franz Müller, Siegfried Tress. Für 40 Jahre: Alfred Kley, für 25 Jahre: Michaela Bachner, Matthias Kley, Natalie Knupfer, Peter Schlegel. Inge Schöll erhielt die silberne Ehrennadel für besondere Dienste. Entsprechende Urkunden wurden von Gauobmann Helmut Geiselhart überreicht. Nach Ablauf der Amtszeit war die gesamte Vorstandschaft mit Beisitzern zu wählen. Einstimmig wiedergewählt wurden bei offener Wahl der 1. Vorsitzende Paul Jörg, die Rechnerin Verena König, die Schriftführerin Ingrid Schrade, die Beisitzer Edgar Bachner (Gundelfingen), Gerold König (Bichishausen), Heiko Ott (Dürrenstetten). Ebenso die Rechnungsprüfer Peter Schlegel und Susanne Kley, Wegewart Helmut Tress. Neu in den Vorstand wurde einstimmig Armin Failenschmid als 1. Stellvertreter des Vorsitzenden gewählt. Der bisherige 1. Stellvertreter, Emmanuel Kraft, hat nicht mehr kandidiert. Jeweils einstimmig bestätigt wurden die Gruppenleiter*innen Robert Knupfer (Walking), Theodor Jörg (Sport), Marianne Jörg und Elisabeth Kimmich (Treffen für Ältere), sowie auch Anke Burger und Bernadette Kley für die neue Familiengruppe. Verabschiedet wurden neben Emmanuel Kraft auch die bisherigen Leiterinnen der Kindergruppe, Karin Müller und Renate Halder, die die Gruppe 30 Jahre betreut hatten. Ebenso Manfred Bloching für die Organisation der zweitägigen Gebirgswanderungen. Der Vorsitzende dankte den langjährigen Mitwirkenden und überreicht als Anerkennung kleine Geschenke.
Linkes Bild: Paul Jörg, Peter Schlegel,Natalie Knupfer,Siegfried Tress, Michaela Bachner, Franz Müller, Helmut Geiselhart
Rechtes Bild: Paul Jörg, Inge Schöll, Helmut Geiselhart
Doline auf dem Steighof
Vortrag über Karst-Doline am 9. Mai 2023
Zu einem Vortrag mit den Höhlenforschern Hannes Hesse und Thomas Boldt über die Entstehung einer Karst-Doline wurde am 9. Mai ins Zollhaus eingeladen.
„Auf der Schwäbischen Alb besteht jederzeit die Möglichkeit, dass sich die Erde auftut und Dolinen entstehen“, so geschehen Anfang März auf einem Acker bei den Steighöfen in Bichishausen. Die Entstehung des Erdlochs mit drei Metern Durchmesser und acht Metern Tiefe sorgte nicht nur bei der Öffentlichkeit und den Medien, sondern auch bei den Höhlenforschern der Forschungsgruppen Pfullingen und Blaubeuren für großes Interesse. „Das hier ist kein unbedeutender Erdfall“, angesichts der Massen Erdreich, die abgesackt sind, machen Hannes Hesse und Thomas Boldt in ihrem informativen Vortrag klar. Die Mitglieder der Höhlenvereins Blaubeuren wären gerne bereit, den Erdfall, beziehungsweise das, was darunter liegen könnte, zu erforschen. Denn „es sei nicht unwahrscheinlich, dass sich unter dem Bichishausener Loch ein Höhlensystem befinden könnte“, vermuten sie. „Es kann aber auch sein, dass der Hohlraum winzig ist.“ Von außen ist das schwer zu sagen. Frank Schüler von der Forschungsgruppe Pfullingen wäre ebenfalls gerne dabei, falls sich in Bichishausen die Möglichkeit für weitere Entdeckungen bietet. Mit einem beeindruckenden und sehenswerten Film über die Erforschung des „Farrenwiesschacht“ bei Justingen erläuterten sie verständlich die Vorgehensweise solcher Forschungen. Begonnen wird dabei mit der Stabilisierung der Wände durch einen ringförmigen Ausbau mit Beton- oder Stahlelementen, der mit einem abschließbaren Deckel verschlossen wird. Die Höhlenforscher müssten dann graben, bis sie auf Fels stoßen und dort vielleicht einen Einstieg finden. Interessant ist auch, dass die Speläologen einige Meter entfernt auf dem Feld eine zweite Vertiefung, eine zweite Doline ausgemacht haben, die sich durcheine flache Senke abzeichnet. Für ungeübte Augen kaum zu erkennen. „Vielleicht ist dort auch der Eingang zu einer Höhle zu finden. Wir gehen dort von einem Deckeneinsturz und einer natürlich gewachsenen Höhle aus“, sagt Hannes Hesse. Die Höhlenforscher wollen diese Fragen beantworten und stehen in den Startlöchern. Wichtig wäre ein zeitnaher Beginn der Sicherungsarbeiten um ein weiteres Abrutschen der Erdschicht durch Regen und die Witterung zu verhindern. „Je länger wir warten, desto mehr Arbeit haben wir, das abgerutschte Erdreich auszuräumen“.
Bei den zwischenzeitlich geführten Gesprächen mit der katholischen Kirchengemeinde Bichishausen als Eigentümerin des Grundstücks und dem Pächter des Feldes über das weitere Vorgehen und die Zusammenarbeit dem den Höhlenforschern, herrscht Einigkeit, der weiteren Erforschung zuzustimmen. Von besonderer Bedeutung ist dabei die stabile Absicherung der. Die entstehenden Kosten und die Arbeiten gehen komplett zu Lasten der Höhlenforschungsvereine. Zum zeitnahen Beginn der Arbeiten durch die kompetenten und erfahrenen Forscherteams fehlt allerdings noch das Wichtigste: Die Zustimmung der Naturschutzbehörde des Landratsamtes Reutlingen.
Sollte auf Grund der fehlenden Genehmigung die Forschung und vor allem die damit verbundene, dringend notwendige Absicherung des Schachtes, nicht möglich sein, muss der Schacht aufwendig, und dazu mit hohen Kosten verbunden, aufgefüllt werden. Unklar ist dabei aber immer, wohin das Auffüllmaterial verschwindet. Erfahrungsgemäß muss in solchen Fällen immer wieder neu nachgefüllt werden, eine Lösung mit ungewissem Ausgang.
Ein kreisrundes Loch wie mit dem Bohrer ausgehölt
Wanderung in den Mai
Maiwanderung bei Jungingen im Killertal
Am 1. Mai 2023 traf sich um 10.00 Uhr am Zollhaus in Bichishausen eine nette Wandergruppe zur Maiwanderung. Das Wetter war viel versprechend und so startet man gemeinsam mit PKW nach Jungingen im Killertal.
Wanderführer Paul Jörg führte uns von Jungingen an der Starzel entlang zum Starzel-Wasserfall. Schluchtartig hat sich hier die Starzel in den Tonschiefer eingegraben. Ein sehr idyllischer kleiner Wanderweg führte uns bis zum imposanten Wasserfall der mit tosendem Geräusch 6 – 8 m in die Tiefe hinabstürzt. Unten angekommen fließt der kleine Bach wieder in aller Stille um die nächste Kurve. Kurz Zeit später liegt Schlatt mit dem herrlichen Albtrauf in frühlingshaften Farben vor uns. Unsere Wanderung geht durch Schlatt, an der Kirche vorbei mit einem kurzen Halt, hinauf zum Friedhof mit Kapelle zum Kirchenköpfle. Nach der Besichtigung der Wandmalerei in der alten „Schlatter Dorfkirche“ und einem schönen Lied legten wir unsere erste Mittagsrast ein. Wohl gestärkt geht es weiter. Unter einem kleinen Skilift kommen wir in ein offenes Gelände. Erstmals können wir den Hohenzoller über der anderen Talseite sehen. Weiter geht es durch den Hochwald steil Bergan zum Weilerwaldkopf. Nach einer kurzen Verschnaufpause genießen wir die herrliche Aussicht über das Killertal hinüber zum Hohenzoller. Von hier wandern wir auf dem HW 1 am Albtrauf entlang zum Köhlberg. Hier fand unerwartet ein kleines Maifest statt. Eine Albvereinsortsgruppe bewirtete auf der dahinterliegenden Wiese. Wir wurden mit schönen Klängen der Alphornbläser begrüßt. Was lag näher als uns hier einige Zeit auf zu halten. Verabschiedet wurden wir mit einer Gruppe Jagdhornbläser. Der Himmel zog sich zu, so dass das Wetter nicht mehr so toll war. Von hier starteten wir zum Abstieg ins Killertal. Unten angekommen begaben wir uns zu unseren Autos und fuhren an den Lauchertsee. Dort hatten wir uns zum Kaffee angemeldet. Auf der Heimfahrt setzte dann der Regen ein. Wir hatten mal wieder ein gutes Timing mit dem Wetter.