Am 13. September 2020 fanden sich 12 Wanderfreundinnen und Wanderfreunde sowie Wanderführer morgens um 9 Uhr zur Abfahrt zur Tageswanderung am Zollhaus in Bichishausen ein. Bei schönstem Wanderwetter, vielleicht etwas zu warm, ging es mit vier Autos los nach Türkheim auf der Ostalb.
Ein Wanderfreund war mit dem Pedelec dabei, da er aus gesundheitlichen Gründen nicht wandern konnte. Er erkundigte die Umgebung und traf uns immer wieder bei unseren Pausen und hielt Ausschau nach einer Einkehrmöglichkeit für einen Abschlusskaffee. Gaststätten sind dort dünn gesät oder haben erst am Spätnachmittag bzw. Abend geöffnet.
Nachdem wir in Türkheim Parkmöglichkeiten gefunden haben, die ausgewiesenen Löwenpfadwanderparkplätze waren schon ausgebucht, ging es gegen 10 Uhr los am Löwenpfadparkplatz 1 und Startpunkt für den 13,2 km langen Premiumrundwanderweg Löwenpfad Filstalgucker. Erstes Ziel war der Aussichtspunkt Burgstall, nachdem wir versehentlich beinahe ins Filstal abgestiegen wären. Den Irrtum erkannten wir jedoch nach wenigen Metern und kehrten auf den vorgesehenen Weg zurück. Am Burgstall angelangt, hatten wir zum ersten Mal einen freien Blick ins Filstal auf Bad Überkingen, Hausen an der Fils, Hausener Wand (eine beeindruckende Felswand über Hausen) und auf den Bergkegel Weigoldsberg. Vom Burgstall ging es weiter, immer am Albtrauf entlang, über Kahlenloch zur Schildwacht mit dem Ostlandkreuz und immer wieder zu Plätzen mit freier Sicht ins Filstal. Von der Schildwacht aus hatte man eine gute Sicht auf Geislingen/Steige, Kuchen, Giengen an der Fils und im Hintergrund den Hohenstaufen.
An der Schildwacht gab es eine kurze Information über die Bedeutung der Ostlandkreuze in Deutschland, von denen es mehrere hundert gibt. Das Kreuz über Geislingen ist das höchste mit über 22 m Höhe, einer Spannweite der Arme über 7,5 m und ein Gewicht von 8,5 t. Das Kreuz wird bei Nacht beleuchtet. Die Ostlandkreuze sind Denkmäler der Vertriebenen aus Osteuropa nach dem zweiten Weltkrieg. Die Kreuze werden durch Spenden erhalten. Das Kreuz auf der Schildwacht wurde zuletzt erneuert zum 50. Jubiläum der Südmährer anno 2003.
Auch konnte von der Schildwacht aus die Bahntrasse des Albaufstiegs nach Amstetten im Tal der Rohrach sehr gut gesehen werden. In der einschlägigen Literatur wird dieser Abschnitt als eine der steilsten Hauptbahnstrecke Europas bezeichnet. Die Bahn überwindet hier eine Steigung von 22,5 ‰.
Nun ging es am Albtrauf, oberhalb des Rohrachtals, weiter zum Tiroler Felsen. Von dort hat man eine gute Aussichten auf den Geiselstein, den „Geislinger Grand Canyon“. Nun ging es weiter zum Geiselsteinhaus. Dort machten wir Mittagspause auf dem Rast- und Spielplatz. Nach der Pause führte der Weg in Richtung Wittingen. Bisher war der gesamte Weg immer am Waldrand oder im Wald. Nun ging es über Kulturland nach Türkheim zum Ausgangspunkt. Auf diesem Abschnitt war man fast schutzlos der Sonne ausgeliefert.
In Türkheim kamen wir gegen 15.30 Uhr an und fanden dort unerwarteter Weise eine geöffnete Gaststätte vor, in deren schönem Biergarten es Kaffee und Kuchen und andere Getränke gab. Wir genossen den Abschluss im Biergarten. Unser Radfahrer traf hier auch wieder auf uns und wir konnten nach einem gemütlichen Aufenthalt die Heimfahrt antreten.
Im September 2020, Wf Helmut Treß