Jubiläumssternwanderung der Ortsgruppen Gundelfingen, Ehingen, Hayingen, Riedlingen und Zwiefalten zur Burg Derneck

Diese Fünf Albvereins-Ortsgruppen im Donau-Bussen-Gau gibt es seit 125 Jahren. Sie veranstalteten am Sonntag eine Gausternwanderung zur Burg Derneck und haben alle Freunde und Gönner herzlich eingeladen.

MARIA BLOCHING | 19.07.2016

Was könnte näher liegen, als das 125-jährige Bestehen von Ortsgruppen mit dem zu feiern, was sich der Schwäbische Albverein von Anfang an auf die Fahnen geschrieben: Wandern in der Gemeinschaft, mit offenen Augen durch die Natur der Heimat, die es zu schützen gilt. Aus fünf verschiedenen Richtungen wanderten am Sonntag rund 250 Albvereinler der Ortsgruppen Ehingen, Gundelfingen, Hayingen, Riedlingen und Zwiefalten die Burg Derneck an. Im Burghof ließen sich die Wanderer am Nachmittag gemütlich nieder, um gemeinsam Geselligkeit und Beisammensein zu genießen.

Gauvorsitzender Helmut Geiselhart sprach von einem „Bilderbuchtag in einer Bilderbuchlandschaft“ und hob die Vorteile des Wanderns hervor, die bereits vor 125 Jahren dazu geführt hatten, dass sich Menschen in Vereinen zusammentun. „Wandern heißt die Natur erfahren, es befreit von Hektik und macht gelassen, es sorgt für Begegnungen und fördert Gespräche“, so Geiselhart. Wandern sei zeitgemäß und gut für die Gesundheit, es lasse Abenteuer und Natur erleben und die Heimat kennenlernen. „Nirgends sonst kann man sich der Natur, seinen Mitmenschen und sich selbst gegenüber so öffnen wie bei der Bewegung im Freien“.

Früher hätte es solche zentrale Wandertreffen öfters gegeben, mittlerweile seien sie bedauerlicherweise eher eine Seltenheit. Umso mehr freute sich Geiselhart, dass sich viele andere Ortsgruppen den Jubilaren angeschlossen hatten, um – ausgestattet mit einem reich bestückten Wimpelstab – gemeinsam auf Wandertour zu gehen und dadurch Geselligkeit und Freundschaft zu pflegen. „Der Donau-Bussen-Gau kann sich über viele sehr aktive Ortsgruppen freuen. Das Vereinsziel ist auf Natur, Heimat und Wandern ausgerichtet, hier passt eins zum andern“.

Hayingens Bürgermeister Kevin Dorner hatte sich  auch die Wanderschuhe geschnürt und den Rucksack aufgeschnallt, um von Hayingen über die Kohlplatte und Münzdorf zur Burg Derneck zu wandern. „Wandern ist in, macht Spaß und befreit von Stress, Körper und Geist kommen dadurch ins Gleichgewicht“, betonte er und bedauerte, dass in dieser stressigen Zeit kaum noch Zeit oder Muse dafür bleibe: „Der Weg zur Arbeit oder zum Bäcker wird mit dem Auto zurückgelegt, man sitzt zu viel vor dem Fernseher oder vor dem PC und vergisst dabei, dass der menschliche Körper für überwiegend sitzende Tätigkeiten nicht geschaffen ist“. Schon vor 125 Jahren hätten die Menschen die Vorteile des Wanderns erkannt und Albvereins-Ortsgruppen gegründet. Doch nicht nur das verdiene Lob, sondern auch das große ehrenamtliche Engagement hinsichtlich Naturschutz und Brauchtumspflege.

Als Abordnung des Stuttgarter Hauptvereins überbrachte Tanja Waidmann Glückwünsche. Sie dankte all jenen, die sich auch heute noch  für die Bewahrung der kleinen und großen Juwelen und der Gemeinschaft einsetzen. „Der Donau-Bussen-Gau ist bunt mit seinen Ortsgruppen aus unterschiedlichen Regionen. Alle bewegen sich zwischen den Belangen und Interessen ihrer Mitglieder und den öffentlichen und politischen Anforderungen ihrer Region“, meinte Waidmann. Sie hob auch die Bedeutung  der Ortsgruppen im Tourismus und im Naturschutz hervor.

Drei Hauptwanderwege und ein Burgenweg führen durch den Donau-Bussen-Gau – diese zu pflegen sei mit erheblichem Aufwand verbunden. „Der Schwäbische Albverein legt mit seinem Engagement den Grundstein für die touristische Erschließung der Schwäbischen Alb, deshalb braucht er auch nicht tief zu stapeln, sondern kann sich aktiv, vielfältig und innovativ bei den Kommunen und Landkreisen einbringen“. Waidmann wünschte den Ortsgruppen, dass sie auch in Zukunft mit Herz, Hingabe und Freude an den kleinen und großen Schönheiten ihrer Regionen arbeiten und sich dadurch mit ihrer Heimat identifizieren können.

Eine solche Schönheit ist die Burg Derneck mit dem Wanderheim, das vom Betreuungsverein geleitet wird. Auch dies ist laut Vereinsvorsitzenden Hans Heiss dem besonderen Engagement der Ortsgruppen zu verdanken. Täglich bewirten sie Wanderer und Ausflügler, seit eineinhalb Jahren  ist  Derneck  anerkannter Partner des Biosphärengebiets. Musikalisch umrahmt wurde die Gausternwanderung im Burghof von der Stadtkapelle Hayingen