Vor Kurzem stand bei der Ortsgruppe Gundelfingen ein Besuch der Bundesfestung Ulm auf dem Programm. Zahlreiche Teilnehmer interessierten sich für dieses historisch bedeutsame Bauwerk auf dem Michelsberg und nutzten die Anreise zu einer Bahnfahrt. Bei einer umfassenden und informativen Führung wurde über die Erbauung und die wechselvolle Geschichte berichtet. Geplant von den Baudirektoren Prittwitz und Hildebrandt wurde die Burg vom Deutschen Bund von 1842 bis 1859 erbaut. Bis zu 8000 Arbeiter waren am Bau dieser mächtigen Anlage beteiligt – die Stadt Ulm hatte zu dieser Zeit gerade einmal 16000 Bewohner-. Die ovale Hauptumwallung mit bis zu elf Meter hohen Mauern und Ecktürmen, Wällen und Gräben sollten als zentrale Festung mit der Sicherung Süddeutschlands nach den Napoleonischen Kriegen dienen. Der Bau war damals eine absolute Spitzenleistung. Staunen bei den Besuchern löste aber auch das Innere der Burg aus. Viele Kasematten in stabiler Gewölbebauweise aus gehauenen Kalksteinquadern mit Schießscharten wurden darin angelegt. Im Falle einer Verteidigung konnten Kanonen und alles Nötige mit Pferdefuhrwerken über die breiten Gänge auf verschiedene Ebenen dorthin gefahren werden. Untergebracht wurden die Soldaten in den Kasematten, in Kasernen und weiteren Festungswerken. Ab 1945 diente die Burg ausgebombten Ulmer Familien als Unterkünfte zum Wohnen, als Flüchtlingslager und als Produktionsstätte. Nach der Verlegung einer Röhrenfertigung aus Polen in die Wilhelmsburg waren hier zeitweise bis zu 1500 polnische junge Frauen und Mädchen als Zwangsarbeiterinnen untergebracht. Durch die schnelle Entwicklung der modernen Geschütztechnik verlor die Wilhemsburg ihre Bedeutung. Heute wird der große Innenhof, einst angelegt als Exerzierplatz für tausende von Soldaten, zu einer besonderen Kulisse für zahlreiche kulturelle Veranstaltungen, Konzerte und Theateraufführungen.
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Kreismostprobe im Obstbaumuseum in Glems. Ein Älblermost kommt auf den zweiten Platz.
Mostkenner aus dem Kreis Reutlingen waren zum vierten Mal am Freitag, den 16. Mai 2025 im Obstbaumuseum in Glems eingeladen um den besten Most des Jahres 2024 im Landkreis zu prämieren. Es wurden 17 Moste und 4 Druckmoste nach Farbe, Klarheit, Geruch, Harmonie und Geschmack beurteilt.
Die ersten zwei Sieger aus den örtlichen Mostprämierungen dürfen immer zur Kreismostprobe. Eingeladen hat der Kreisfachberater Simon Walch vom Landratsamt Reutlingen, unterstützt wurde er von Willy Müller, Vorsitzender des Fördervereins Obstbaumuseum Glems und seinem Team.
Der Hintergrund ist ihm ganz wichtig. Natürlich geht es um den wegen seines räsen Geschmacks oft verkannten Most. In erster Linie steht der Erhalt der Streuobstwiesen im Vordergrund. Simon Walch betont: Ein guter Most ist so edel wie ein Cidre.
Hans Olpp und Stefan Reusch die als Juroren dabei waren, freuen sich, dass bei der jüngeren Generation ein Umdenken stattfindet und die Streuobstwiesen wieder besser gepflegt werden und Apfel und Birne wieder zu Most gemacht werden. Ein deftiges schwäbisches Vesper legte die Grundlage für die anschließende Verkostung der Moste. Schon von Anfang an stellten die Experten fest, dass die Qualität gegenüber dem Vorjahr weit höher ist. Allerdings ließ die Farbe einiger Moste zu wünschen übrig. Bei der anschließenden Auswertung der 17 Moste und 4 Druckmoste bewahrheitet sich die Einschätzung der beiden Juroren. Die Platzierten lagen dicht beieinander. Auf den ersten Platz kam Klaus Riexinger aus Pfullingen und mit einem Punkt weniger siegte der Most von der Alb von Karl Kley aus Dürrenstetten auf dem zweiten Platz. Als Geschenk bekamen die ersten 3 Sieger ein 30 ltr- Mostfass.
Wir gratulieren Karl Kley für seinen 2. Platz als Kreissieger.
Karl Kley ist erster von rechts
Mitgliederversammlung
Zur kürzlich abgehaltenen Mitgliederversammlung 2025 der Ortsgruppe Gundelfingen des Schwäbischen Albvereins konnte der Vorsitzende Paul Jörg zahlreiche Gäste begrüßen. In seinem ausführlichen Bericht blickte er auf die vielfältigen Aktionen und Veranstaltungen im vergangenen Jahr zurück. Eine zentrale Rolle spielten wieder umfangreiche Arbeiten in der Landschafts- und Wacholderheidenpflege. Dadurch leisteten die zahlreichen Helfer einen wichtigen Beitrag zum Schutz wertvoller Kalkmagerrasen. Bis zu 24 Personen waren insgesamt 258 Stunden im Einsatz. Durch die regelmäßigen Mäharbeiten und Ziegenbeweidung wurden 18 ha Fläche als Lebensraum für selten gewordene Orchideen, sowie andere Blühpflanzen und Insekten erhalten. Dieses Engagement wurde im Rahmen des Naturschutzwettbewerbs „Unsere Heimat und Natur“ von Edeka Südwest und der Stiftung Nature-Life-International mit 3.000 Euro ausgezeichnet. Überreicht wurde der symbolische Scheck von Michaela Meyer, Geschäftsbereichsleiterin Nachhaltigkeit. Die Patenschaft für das Projekt hat Edeka-Kaufmann Ralf Peterka von EDEKA Ehingen übernommen. Für das Preisgeld wurde eine dringend benötigte Motorsense ersetzt. Ein weiterer Schwerpunkt waren wieder die umfangreichen und zeitaufwendigen Pflege- und Instandsetzungsarbeiten an den zahlreichen Wanderwegen. Die Wege werden dreimal jährlich kontrolliert, dabei musste Wegewart Helmut Treß ca. 40 gestohlene Schilder an den „HochGehbergen“ ersetzen. Seit 2020 läuft die einheitliche Neubeschilderung im Biosphärengebiet. Die Kassiererin Verena König berichtete von einem positiven Rechnungsergebnis zum Jahresende, trotz des Zollhausumbaus. Zurückblicken konnten die Mitglieder der Ortsgruppe auf ein abwechslungsreiches Jahr. An 45 Veranstaltungen haben 656 Personen teilgenommen, davon 155 Kinder. Dazu gehörten u.a. ganz- und halbtägige Wanderungen, eine 2-tägige Gebirgswanderung und monatliche Ü-60-Wanderungen. Auch die Familiengruppe trifft sich immer monatlich und bietet ein abwechslungsreiches Programm, ebenso die Senioren. Im Sommer trifft sich die Walkinggruppe zweimal wöchentlich, im Winter ist Sport in der Halle. Das Veranstaltungsprogramm für 2025 wurde ebenfalls vorgestellt. Der Vorstand wurde von Ortsvorsteher Emanuel Kraft und den anwesenden Mitgliedern einstimmig entlastet. Für 265 Jahre Mitgliedschaft im Verein ehrte Gauobmann Helmut Geiselhart 10 Mitglieder. Geehrt wurden: für 40 Jahre Mitgliedschaft: Markus Manz. Für 25 Jahre Mitgliedschaft: Gisela und Martin Eisele, Tobias Halder, Jennifer Knupfer, Margarethe Knupfer, Dominik Treß, Richard Treß, Carina Wahl, Elke Wahl. Der Gauvorsitzende Helmut Geiselhart gratulierte den Jubilaren und überreichte Urkunden und Ehrennadeln. Für 20 Jahre Engagement für den Naturschutz durch Ziegenbeweidung mit bis zu 30 Tieren wurden Elisabeth und Georg Erzberger ausgezeichnet. In seinem abschließenden Grußwort würdigte der Gauvorsitzende das vielfältige Angebot und die Aktivität in der Ortsgruppe. Er sieht dies als einen guten Weg, Vereinsarbeit mit unterschiedler Altersstruktur aufzubauen. Er betonte auch die Bedeutung des Vereinswesens in einer sich stets verändernden Gesellschaft.
Von links: Stellv. Vorsitzender Armin Failenschmid, Carina Held, Elke Wahl, Martin Eisele, Gisela Eisele, Vorsitzender Paul Jörg, Gauvorsitzender Helmut Geiselhart.
Gebirgstour zum Hochvogel
Am letzten Augustwochenende haben 39 Bergbegeisterte im Alter von 5 bis 70 Jahren wieder eine zweitägige Gebirgswanderung unternommen. Bereits bei der Anfahrt nach Bad Hindelang setzte der angekündigte Regen ein. Vor Ort trennte sich die Gruppe in ältere und jüngere Wanderer und Wanderinnen.
Eine Gruppe startete in Hinterstein zum Aufstieg zum Prinz-Luitpold-Haus dessen Hausberg der Hochvogel ist. Leider konnte die Wanderung zum Hochvogel wegen anhaltenden Regen nicht gemacht werden. Am Montag ging es über den Jubiläumsweg und den Schrecksee wieder ins Tal zurück.
Die restlichen Teilnehmer bezogen Quartier in Bad Hindelang. Nach kurzer Pause unternahm die Gruppe, trotz anhaltendem Regen, eine Wanderung. Ab der Talstation der Hornbahn führte ein bequemer Weg kurz entlang der Ostrach, dann weiter stetig bergan über die Hänge durch Wiesen- und Weideland nach Liebenstein und zum Imberg. Die Strausberghütte wurde zur verdienten Mittagspause erreicht. Auf dem Weg zur Bergstation der Hornbahn, vorbei am 1334 m hoch gelegenen Aussichtspunkt Burgschrofen, konnten sogar Gämsen beim Grasen beobachtet werden. Eine Sicht auf die Berge war den Wanderern jedoch komplett verwehrt. Nach 14 gewanderten Kilometern und gut 500 Höhenmetern genossen die Bergfreunde die Talfahrt mit der Gondelbahn. Der Montag zeigte sich wieder grau und wolkig, aber trocken. Die Wanderung ab Bad Hindelang verlief im Tal entlang der Ostrach, vorbei an einer alten Hammerschmiede, die kurz besichtigt wurde. Angekommen in Hinterstein blieb noch Zeit für einen kurzen, lohnenswerten Aufstieg durch den Wald zu einem Wasserfall.
Nach einem gemütlichen Umtrunk waren alle wieder gesund und zufrieden im Bus und traten den Heimweg an.
Es waren trotz des regnerischen Wetters wieder zwei wundervolle Tage, die die Gemeinschaft und Kameradschaft immer wieder aufs Neue stärken.
Vielen Dank an die Organisatoren Tina Schöll und Eberhard Schöll.
Naturschutzpreis von EDEKA erhalten
Münsingen, den 27.06.2024 – Die Ortsgruppe Gundelfingen des Schwäbischen Albvereins kümmert sich erfolgreich um den Schutz wertvoller Kaltmagerrasen im Großen Lautertal. Dieses Engagement wird nun im Rahmen des Naturschutzwettbewerbs „Unsere Heimat und Natur“ von Edeka Südwest und der Stiftung NatureLife-International mit 3.000 Euro ausgezeichnet. Edeka-Kundinnen und -Kunden unterstützen den Wettbewerb mit dem Kauf regionaler Bio-Kräutertöpfe.
In Münsingen-Bichishausen auf dem Bürzel überreichten Michaela Meyer, Geschäftsbereichsleiterin Nachhaltigkeit bei Edeka Südwest sowie Edeka-Kaufmann Ralf Peterka, von EDEKA Ehingen der die Patenschaft für das Projekt übernommen hat, den symbolischen Scheck in Höhe von 3.000 Euro an Paul Jörg, Vorsitzender der Gundelfinger Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins. „Wir freuen uns sehr, dass es so viele mutige und engagierte Menschen und so großartige Naturschutzprojekte in unserem Absatzgebiet gibt und sind stolz, hier einen Beitrag leisten zu können. Denn nur in einer ökologisch intakten Kulturlandschaft können auch qualitativ hochwertige Lebensmittel produziert werden“, erläuterte Michaela Meyer dabei das Engagement des Lebensmittelhändlers.
Gefährdete Lebensräume durch vielfältige Biotopstrukturen schützen
Selbst früher weit verbreitete Tier- und Pflanzenarten seien vielerorts aus den Fluren verschwunden oder hochgradig gefährdet, so der Vertreter der Stiftung Nature Life. Verstärkt werde der Artenrückgang durch die immer deutlich werdenden Auswirkungen des Klimawandels wie Hitzeperioden mit Dürreschäden und Wassermangel einerseits, sowie Starkregenereignisse mit Hochwasser und Bodenabschwemmungen auf der anderen Seite. Vielfältige Biotopstrukturen in der Kulturlandschaft werden deshalb immer wichtiger. Projekte und Initiativen, die helfen, neue Biotope anzulegen und zu vernetzen, gefährdete Lebensräume zu pflegen und zu sichern, gewinnen immer mehr an Bedeutung.
Einen wichtigen Beitrag hierfür leistet die Ortsgruppe Gundelfingen des Schwäbischen Albvereins, die sich für den Schutz wertvoller Kaltmagerrasen im Großen Lautertal einsetzt. Mit regelmäßigen Mäharbeiten sowie durch die Förderung einer Beweidung mit Ziegen können Standorte verschiedener Orchideen und anderer Blühpflanzen als Basis für vielerlei spezialisierte Insekten – wie Wildbienen und Schmetterlinge – erhalten und gesichert werden. Mit dem Preisgeld von 3.000 Euro kann die Ortsgruppe Gundelfingen das umfangreiche Engagement weiter ausbauen.
Paul Jörg stellt die Kalkmagerrasen in der Ortsgruppe kurz vor. Er erwähnt, dass in den letzten 25 Jahren ca. 20 ha Kalkmagerrasen in Bichishausen, Gundelfingen und Dürrenstetten wieder hergestellt wurden. Viele Flächen werden jetzt mit Ziegen beweidet. Die Ortsbruppe beweidet selbst 5 ha Kalkmagerrasen in Gundelfingen am Schloßberg und am Bürzel.
Die Ortsgruppe hat sich über die Auswahl von EDEKA sehr gefreut und wird mit diesem Geld eine Motorsense ersetzen, die dringend gebraucht wird.
2024 werden insgesamt 31 Projekte gefördert
Unterstützt wird der 2014 zum ersten Mal durchgeführte Wettbewerb auch von Kundinnen und Kunden der Edeka Südwest. Denn mit einem Teil des Erlöses aus dem Verkauf von Bio-Kräutertöpfen der Regionalmarke „Unsere Heimat – echt & gut“ wird der Fördertopf regelmäßig gefüllt. In diesem Jahr erhöht sich die Zahl nochmal um 31 neue Preisträger auf insgesamt 268 ausgezeichnete Projekte, die dann mit rund 672.000 Euro unterstützt wurden.
Zusatzinformation – Edeka Südwest
Edeka Südwest mit Sitz in Offenburg ist eine von sieben Edeka-Regionalgesellschaften in Deutschland und erzielte im Jahr 2023 einen Verbund-Außenumsatz von 10,4 Milliarden Euro. Mit rund 1.100 Märkten, größtenteils betrieben von selbstständigen Kaufleuten, ist Edeka Südwest im Südwesten flächendeckend präsent. Das Vertriebsgebiet erstreckt sich über Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland sowie den Süden Hessens und Teile Bayerns. Zum Unternehmensverbund gehören auch der Fleisch- und Wurstwarenhersteller Edeka Südwest Fleisch, die Bäckereigruppe Backkultur, Edeka Südwest mit Sitz in Offenburg ist eine von sieben Edeka-Regionalgesellschaften in Deutschland und erzielte im Jahr 2023 einen Verbund-Außenumsatz von 10,4 Milliarden Euro. Mit rund 1.100 Märkten, größtenteils betrieben von selbstständigen Kaufleuten, ist Edeka Südwest im Südwesten flächendeckend präsent. Das Vertriebsgebiet erstreckt sich über Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland sowie den Süden Hessens und Teile Bayerns. Zum Unternehmensverbund gehören auch der Fleisch- und Wurstwarenhersteller Edeka Südwest Fleisch, die Bäckereigruppe Backkultur, der Spezialist für Schwarzwälder Schinken und geräucherte Produkte Schwarzwaldhof, der Mineralbrunnen Schwarzwald-Sprudel, der Ortenauer Weinkeller und der Fischwarenspezialist Frischkost. Einer der Schwerpunkte des Sortiments der Märkte liegt auf Produkten aus der Region. Im Rahmen der Regionalmarke „Unsere Heimat – echt & gut“ arbeitet Edeka Südwest beispielsweise mit mehr als 1.500 Erzeugern und Lieferanten aus Bundesländern des Vertriebsgebiets zusammen. Der Unternehmensverbund, inklusive des selbständigen Einzelhandels, ist mit rund 47.000 Mitarbeitenden sowie etwa 3.000 Auszubildenden in rund 40 Berufsbildern einer der größten Arbeitgeber und Ausbilder in der Region.
Frühwanderung
Unsere Frühwanderung der Sonne entgegen wurde kurzfristig in eine Frühwanderung in den Schnee umgewandelt. Bei ca +/- 1 Grad Celsius haben sich doch 6 Wagemutige Wanderinnen und Wanderer bei trockenem Wetter eingefunden um die herrliche Morgenluft und das schöne Vogelgezwitscher in sich aufzunehmen. Die Wanderstrecke durch das Lange Tal dann den Heinenberg empor zum Klösterle brachte uns bald zum schwitzen. Auf der Hochfläche mit Blick in Richtung Dürrenstetten wanderten wir durch das Ober Lau zur Burgruine Hohengundelfingen. Hier hatten wir einen Ausblick im Schneegestöber. Der Rückweg führte uns zum Radschuh, Stettener Halde und direkt ins Zollhaus. Dort kamen wir ein bisschen eingeschneit an. Wir wurden mit einer warmen Stube sowie mit einem herrlichen Frühstück, vorbereitet von Armin Failenschmid und Franziska Jörg empfangen. Nun gesellten sich noch ein paar Gäste zu uns, die sich heute morgen noch nicht in die Natur getraut haben.
Mostprobe
Zur jährlichen Mostprobe hatte kürzlich der Schwäbische Albverein Gundelfingen eingeladen. Mit rund 30 Personen lag die Zahl der Gäste allerdings weit hinter dem Rekordbesuch im Vorjahr zurück. Neben den Kennern und Mostliebhabern waren erfreulicherweise auch wieder einige junge Gäste dabei. Trotz des schlechten Ernteertrages an Mostobst im vergangenen Jahr wurden sieben Moste zum Wettbewerb eingereicht. Mit dabei waren, neben den Proben der alljährlichen Teilnehmer, auch Moste von überzeugten Mostliebhabern aus umliegenden Orten. Eine Besonderheit dabei war ein Mischmost aus Äpfeln und roten Trauben – geerntet und gekeltert in Indelhausen. Außerdem ein Produkt aus dem Supermarkt, hergestellt von einem regionalen Erzeuger. Dass Most nicht gleich Most ist, wurde auch in diesem Jahr wieder deutlich. Durch Vergabe von Punkten für Geruch, Farbe, Geschmack, Harmonie und Gesamteindruck konnten die anonymen Proben bewertet werden. Deutlich wurden dabei aber auch erhebliche Qualitätsunterschiede beim Nationalgetränk der Schwaben. Neben guten und sehr guten Beurteilungen reichten die Kommentare von sauer, nicht trinkbar, schwefelig, bis hin zu Desinfektionsmittel, aber auch zu süß. Dass auch zugekaufter Most aus dem Handel den Ansprüchen von Mostliebhabern gerecht werden kann, zeigte ein sehr gutes Testergebnis. Auch der „rote“ Most konnte überzeugen und erhielt eine hohe Punktzahl. Diese beiden Moste wurden jedoch auf der offiziellen Ergebnisliste gesondert aufgeführt und sind nicht in die eigentliche Wertung eingeflossen. Bei der Siegerehrung durch Vertrauensmann Paul Jörg erhielten die drei besten Teilnehmer je eine Urkunde mit Platzierung und einen kleinen Vesperkorb.
Die Sieger waren Kley Karl, Chazkjewitsch Michael, Schönle Peter und Frank Kimmich. Der abschließende Dank galt allen Mostlieferanten, Teilnehmern, Gästen und den Helfern, die zum Gelingen der Mostprobe beigetragen haben

von links nach rechts Vorsitzender Paul Jörg, Frank Kimmich, Schönle Peter, Chazkjewitsch Michael, Karl Kley.
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Abschlusswanderung nach Mörsingen
Zum Abschluss des Wanderjahres besuchten die Teilnehmenden auf den Spuren der Kelten den Zwiefalter Teilort Mörsingen, mit gerade einmal knapp 100 Einwohnern. Dass der kleine Ort viel Interessantes und Wissenswertes zu bieten hat, erfuhren die Wanderer bei einem Rundgang um den Ort von Wanderführer Siegfried Waidmann. Das Dorf liegt reizvoll in einer quellenreichen Talmulde der Schwäbischen Alb. Unweit des Orts, beim „sechseckigen Stein“, treffen 6 Gemarkungsgrenzen der umliegenden Dörfer zusammen. Urkundlich erwähnt wurde Mörsingen erstmals im Jahr 904. Es zeichnet sich durch eine besondere Dreigliederung in Ober-, Mittel- und Unterdorf aus – im Volksmund in Himmel, Hölle und Fegefeuer. Geologische Funde beweisen, dass bereits die Kelten hier siedelten, wie auch im benachbarten Upflamör und bei Langenenslingen. Die kleine, sehenswerte St. Gallus-Kirche wurde erstmals zu Beginn des 13. Jahrhundert erwähnt. Im weiteren Verlauf erfolgten viele Neu- und Umbauten. Zuletzt wurde die Kirche 2014 renoviert. Im Atelier der Keramikmeisterin Susanne Lucás-Ringel erfuhren die Besucher, wie mit unterschiedlichen Techniken und Brennverfahren verschiedene, schöne und ansprechende Arbeiten aus Keramik- und Porzellan entstehen. Kaffee und Kuchen im Dorfgemeinschaftshaus, erbaut auf Initiative der „Dorfgemeinschaft Mörsingen“ und vielen Eigenleistungen, rundeten den Nachmittag ab.
Zollhausumbau mit Leader
Zollhausrenovierung 2022/2023
Mit einem kleinen Fest und „Tag der offenen Tür“ am 23. und 24. September konnte der Abschluss der Um- und Anbaumaßnahmen am Vereinsheim der Ortgruppe Gundelfingen, dem „Zollhaus“, gefeiert werden. Aus der ursprünglichen Überlegung, die in die Jahre gekommenen Toiletten zu renovieren, wurde letztlich eine umfangreiche und grundlegende Renovierung, samt einem neuen Toilettenanbau. Im neuen Anbau befindet sich neben den Damen- und Herren-Toiletten auch ein behindertengerechtes WC, das von allen Personen, die im Besitz eines „Euroschlüssels“ sind, rund um die Uhr benutzt werden kann – Dank eines Zugangs über eine Rampe von außen. Für die funktionale Umsetzung hat sich die Ortsgruppe bei der Geschäftsstelle der Inklusionskonferenz Reutlingen beraten lassen. Auch der renovierte Gastraum wirkt jetzt wieder einladend und gemütlich. Er kann sowohl für die verschiedenen Treffen und Veranstaltungen der Ortsgruppe, als auch für öffentliche Veranstaltungen genutzt werden. Dank einer kleinen, modernen Küche, können aber auch private Feste gefeiert werden. Möglich wurden diese Baumaßnahmen nur durch eine Unterstützung aus dem Regionalförderprogramm von „LEADER Mittlere Alb“, sowie einer finanziellen Unterstützung durch die Stadt Münsingen und privater Spenden. Außerdem haben viele Stunden ehrenamtlicher Arbeiten engagierter Helfer und Helferinnen zum erfolgreichen Gelingen beigetragen. „Insgesamt ist das Zollhaus viel moderner geworden und nun auch inklusiv“ freute sich die Regionalmanagerin von LEADER, Elisabeth Markwardt schon bei der Überreichung der Plakette im Sommer. Sie lobte das bürgerschaftliche Engagement der Ortsgruppe, die mit ihren Angeboten in verschiedenen Bereichen und für unterschiedliche Altersgruppen Heimatbewusstsein und Identität fördert und stärkt.
Mitgliederversammlung
Zur kürzlich stattgefundenen Mitgliederversammlung konnte der der 1. Vorsitzende der Ortsgruppe Gundelfingen 30 Gäste begrüßen. Er blickte in seinem ausführlichen Bericht auf einige umfangreiche Maßnahmen und vielfältige Aktionen und Veranstaltungen im vergangenen Jahr zurück. Wichtigstes Vorhaben war der Umbau des Zollhauses, sowie der Anbau eines öffentlichen WCs mit barrierefreiem Zugang und behindertengerechter Ausstattung. Die Arbeiten sind nahezu abgeschlossen, die Räume können wieder genutzt werden. Maßgeblich mitgewirkt haben an diesem Bauprojekt auch zahlreiche freiwillige Helfer, das so ohne umfangreiche Eigenleistung nicht möglich gewesen wäre. Kassiererin Verena König erläuterte in ihrem Bericht detailliert die Kassenführung und konnte trotz der umfangreichen Baumaßnahme von einer stabilen Finanzsituation berichten. Die Kassenprüfung bescheinigte eine korrekte Kassenführung. Einen hohen Stellenwert nehmen auch die zahlreichen Arbeitseinsätze im Bereich der Landschaftspflege und im Naturschutz ein. Zur Pflege der Wacholderheiden rund um Bichishausen und Gundelfingen wurden ergänzend zu den ca. 540 geleisteten Arbeitsstunden auch ca. 30 Ziegen zur Beweidung eingesetzt. Die weiteren Berichte der Fachwarte ermöglichten gute Einblicke in die verschiedensten Angebote der Ortsgruppe. Der Wegewart Helmut Tress hob in seinem Bericht die umfangreichen und zeitaufwendigen Pflegemaßnahmen und Kontrollen an zahlreichen Wanderwegen hervor. Die Wege werden von ihm vorbildlich gepflegt. Die Leiter der Walkinggruppe, bzw. der Sportgruppe im Winterhalbjahr, konnten von konstanten Teilnehmerzahlen berichten. Erfolgreich gestartet ist auch die neu gegründete Familiengruppe. So wurde im Herbst der Familiencup des Albvereins mit organisiert und durchgeführt. Trotz widrigen Wetterbedingungen haben ca. 60 Erwachsene und Kinder teilgenommen. Weitere Angebote für Familien wie beispielsweise der Laternenumzug, aber auch der Besuch beim „Advent im Stall“ bei Familie Ott in Dürrenstetten, haben großen Anklang gefunden. Auch die monatlich stattfindenden „Treffen für Ältere“ mit vielfältigem und unterhaltsamem Programm und die monatlichen Wanderungen „Ü60“ finden großen Zuspruch. Über weitere vielfältige Unternehmungen und Veranstaltungen konnte die Schriftführerin berichten. Schon fast Tradition ist die jährliche Mostprobe, bei der von den zahlreichen jungen und älteren Gästen gerne vom „Semsakrebsler“ bis zum „edlen Tröpfle“ alles probiert und bewertet werden kann. Eine Besonderheit im Veranstaltungskalender war auch der Vortrag von Till Credner vom „Projekt Sternenpark Schwäbische Alb“ mit faszinierenden Fotos über eine spannende „Reise in der Nacht“ zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten der Schwäbischen Alb. Neben der Landschafts- und Astrofotografie ging Credner auf Messergebnisse der Himmelhelligkeit und Auswirkungen von Kunstlicht auf die Umwelt ein. So konnte auch die Beleuchtungssituation vor Ort beurteilt werden. Einen spannenden Einblick in die Vielfalt an Pflanzen und Insekten in einer Wiese bekamen die kleinen und großen Besucher mit Hilfe von Biologen und Umweltpädagogen beim Blumenwiesenfest des Albvereins. Großer Beliebtheit erfreute sich auch wieder das „Geocaching“, das im Rahmen des Kinderferienprogramms der Stadt Münsingen angeboten wurde. Neben insgesamt 30 Wanderungen, an denen 454 Erwachsene und Jugendliche teilgenommen haben, wurde auch eine Radwanderung organisiert. Einstimmig entlastet wurde die gesamte Vorstandschaft von Franz Müller, Gundelfingen. Für insgesamt 290 Jahre Mitgliedschaft in der Ortsgruppe Gundelfingen konnte Gauobmann Helmut Geiselhart 8 Mitglieder ehren. Verbunden mit seinem Dank für ihre langjährige Treue hob er auch die besondere Bedeutung der Albvereinsortsgruppen in den verschiedensten Bereichen hervor, dabei besonders auch die vielen Angebote für alle Altersgruppen. Geehrt wurden: für 50 Jahre Winfried Kurz, Franz Müller, Siegfried Tress. Für 40 Jahre: Alfred Kley, für 25 Jahre: Michaela Bachner, Matthias Kley, Natalie Knupfer, Peter Schlegel. Inge Schöll erhielt die silberne Ehrennadel für besondere Dienste. Entsprechende Urkunden wurden von Gauobmann Helmut Geiselhart überreicht. Nach Ablauf der Amtszeit war die gesamte Vorstandschaft mit Beisitzern zu wählen. Einstimmig wiedergewählt wurden bei offener Wahl der 1. Vorsitzende Paul Jörg, die Rechnerin Verena König, die Schriftführerin Ingrid Schrade, die Beisitzer Edgar Bachner (Gundelfingen), Gerold König (Bichishausen), Heiko Ott (Dürrenstetten). Ebenso die Rechnungsprüfer Peter Schlegel und Susanne Kley, Wegewart Helmut Tress. Neu in den Vorstand wurde einstimmig Armin Failenschmid als 1. Stellvertreter des Vorsitzenden gewählt. Der bisherige 1. Stellvertreter, Emmanuel Kraft, hat nicht mehr kandidiert. Jeweils einstimmig bestätigt wurden die Gruppenleiter*innen Robert Knupfer (Walking), Theodor Jörg (Sport), Marianne Jörg und Elisabeth Kimmich (Treffen für Ältere), sowie auch Anke Burger und Bernadette Kley für die neue Familiengruppe. Verabschiedet wurden neben Emmanuel Kraft auch die bisherigen Leiterinnen der Kindergruppe, Karin Müller und Renate Halder, die die Gruppe 30 Jahre betreut hatten. Ebenso Manfred Bloching für die Organisation der zweitägigen Gebirgswanderungen. Der Vorsitzende dankte den langjährigen Mitwirkenden und überreicht als Anerkennung kleine Geschenke.
Linkes Bild: Paul Jörg, Peter Schlegel,Natalie Knupfer,Siegfried Tress, Michaela Bachner, Franz Müller, Helmut Geiselhart
Rechtes Bild: Paul Jörg, Inge Schöll, Helmut Geiselhart